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Mit verstelltem Visier in Ostwestfalen – Medipolis SC Jena unterliegt in Paderborn mit 77:73

Eine gleichermaßen knappe wie ärgerliche Auswärtsniederlage kassierte Medipolis SC Jena am Samstagabend in Paderborn. Die Mannschaft von Trainer Björn Harmsen unterlag im Sportzentrum am Maspernplatz vor 1.693 Zuschauern mit 77:73 und vergab die Chance, im umkämpften Positionskampf der ProA-Tabelle und Blickrichtung Playoffs erfolgreich nachzulegen.

 

Ohne die erneut ausfallenden Leistungsträger Lorenz Bank und Joshiko Saibou auflaufend, erwischten die Saalestädter bei den abstiegsbedrohten Ostwestfalen einen vor allem offensiv gebrauchten Abend, ließen sowohl am Brett als auch aus der Distanz zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt. Die Gartenzaun 24 Baskets aus Paderborn blieben in den Schlüsselmomenten hingegen nervenstark und sicherten sich mit dem Heimsieg zwei wertvolle Pluspunkte im Kampf um den Klassenerhalt.

 

Bereits vor dem Auswärtsspiel in Paderborn war klar, dass dieses Duell nur über Energie und einen konzentrierten Auftritt zu gewinnen sein wird. Am Ende waren es allerdings die Hausherren, die sich im Spiel weniger Fehler leisteten, Würfe hochprozentiger verwandelten und letztendlich auch ihre anfänglich spürbare Nervosität mit jedem getroffenen Korb besser in den Griff bekamen. Von Blake Francis mit 15 Punkten angeführt, fallen vor allem zwei statistische Kategorien ins Auge, die maßgeblichen Einfluss auf das Endergebnis besaßen. Zwar erzielte Medipolis SC Jena bei einer 32-prozentigen Quote aus der Distanz (7/22) in Summe mehr Punkte als die Gastgeber (5/17, 29%), dafür hatten die Paderborner im Bereich der Nah- und Mitteldistanzwürfe (27/43, 63%) klare Vorteile, die sie im Gegensatz zu den Thüringern (17/45, 38%) deutlich effektiv nutzten.

 


Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir haben bei einem Gegner gespielt, der unbedingt gewinnen musste und der mehr Physis und Energie investiert hat. Ich fand, dass wir phasenweise ganz gut gespielt haben, allerdings zu oft einfache Punkte haben liegenlassen. Vor allem Korbleger oder Würfe am Brett sind bei uns einfach nicht gefallen. Die Paderborner haben hingegen ihre Schüsse verwandelt und am Ende die besseren Entscheidungen getroffen.“

 

Amir Hinton (Medipolis SC Jena): „Das war ein hartes Spiel für uns. Obwohl wir viele offene Würfe bekommen haben, die wir normalerweise treffen, sind sie heute einfach nicht gefallen. Natürlich ist so eine Niederlage bitter. Dennoch ist es zugleich Ansporn und Verpflichtung, daran zu arbeiten, um diese Fehler zu korrigieren und es im Spiel am kommenden Sonntag in unserem Heimspiel besser zu machen.

 

Raphael Falkenthal (Medipolis SC Jena): „Es war von vornherein klar, dass uns in Paderborn ein schwieriges und kompliziertes Spiel erwartet. Sie kämpfen um den Klassenerhalt und mussten in den letzten Wochen viele knappe Niederlage verkraften. Insofern bestand die Herausforderung darin, die Toughness des Gegners zu matchen. Das ist uns im Spiel nicht konstant gelungen. Während der Gegner am Ende seine Würfe verwandeln konnte, haben wir nicht gut getroffen.“

 


Nachdem die Partie ausgeglichen begann und beim Stand von 16:16 in die erste Viertelpause ging, enteilten die Westfalen in der 16. Minute durch Lars Lagerpusch zwischenzeitlich bis auf 32:24. Den Vorsprung zunächst bis zum 37:29 (18., Marty-Decker) konservierend, verkürzte Medipolis SC Jena unmittelbar vor der Halbzeitpause auf 39:34. Auch nach der Kabinenansprache blieb die Mannschaft von Coach Steven Esterkamp zunächst der spielbestimmende Part beider Kontrahenten. Während Paderborn durch einen Korbleger des erst 19-jährigen Leon Anbinder auf 49:40 (24.) vorgelegt hatte, fanden die Thüringen endlich besser ins Spiel. Durch einen energischen 10:0-Lauf, in dessen Verlauf Youngster Raphael Falkenthal für den zwischenzeitlichen 49:49-Ausgleich (27.) sorgte, bevor Rasheed Moore an der Linie die erste Jenaer Führung (49:50) seit der 11. Minute erzielte, war das Duell wieder komplett offen. Paderborn konterte anschließend erneut und legte auf 59:53 vor, ehe wiederholt Raphael Falkenthal mit seinem Dreier parallel zur Viertelsirene zum 59:56-Anschluss traf.

 

Jenas Ritt auf der Rasierklinge verlängerte sich schlussendlich vom Auftakt des letzten Viertels bis hinein in die Crunchtime. Über 63:61 (32., Francis, 3PT) und 70:67 (36., Hinton, FTs) hatte sich ein Showdown entwickelt, in dem die Paderborner stoisch ihre Würfe versenkten während den Thüringern in der entscheidenden Phase zunehmend häufiger die Präzision fehlte. Nachdem Nicolas Marty-Decker in der 38. Minute auf 75:69 erhöhen konnte, versuchte Jena abermals zu antworten. Zwar gelang es Amir Hinton 18.4 Sekunden vor Ultimo auf 75:73 zu verkürzen, doch um dieses Duell tatsächlich noch einmal drehen zu können, fehlten am Ende schlicht und ergreifend die Zeit.

 

Punkteverteilung: Francis 15 Hinton 13 (10 Reb.), Moore 11, Falkenthal 8, Radojicic 7, Alberton 6, Haukohl 6, Schmitz 3, Lodders 2, Herrera 2

 

Spielfilm: 1. Viertel 16:16 – 2. Viertel 39:34 – 3. Viertel 59:56 – 4. Viertel 77:73

 

Kompletter Boxscore

 

 

 

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